Klimaschutz & Klimawandelanpassung

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Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Luftreinhaltung

Die Klimaerwärmung mit rund 2 °C seit 1880 liegt in Österreich, bedingt durch die kontinentalen Einflüsse, besonders hoch.

Dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie im globalen Mittel (APCC2014). Die Klimaveränderung und damit einhergehend die Reduktion von Frosttagen, die Zunahme von Hitzeperioden, die regional sehr unterschiedlich ausgeprägten Regenepisoden führen direkt und indirekt zu Schäden an Infrastrukturen, Gebäuden und an der Umwelt, verändern unser Wirtschaften und sind zunehmend Ursache von gesundheitlichen Problemen. Strategien und Maßnahmen zur „Klimaanpassung“ rücken verstärkt in den Vordergrund.

Niederösterreich hat 2007 als erstes Bundesland den Klimaschutz in seiner Verfassung verankert. Das Land trat bereits im Jahr 1993 dem Klimabündnis bei und positionierte sich mit dem frühen Start des ersten Klimaprogramms (2004) international unter den Vorreitern im Klimaschutz.

Die Erfolge des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung in Niederösterreich der letzten Jahre und der Ausblick und die Prognosen auf die folgenden Jahre können im jeweiligen jährlichen Statusbericht „NÖ Klima- und Energieprogramm“ eingelesen werden (siehe Download auf www.umweltbericht.at).

 

Gesamtbetrachtung Klimaschutz in Niederösterreich

 

Hier ein Blick auf den Themenbereich Klimaschutz aus dem Blickwinkel der SDG Indikatoren:

 

Klimaschutz, Klimawandelanpassung Diagramm.jpg

Klimaschutz, Klimawandelanpassung Diagramm

Quelle: © IIÖ, St.Pölten 2024

Rahmenbedingungen und Systemausstattung

Niederösterreich ist ein sehr flächenreiches und zersiedeltes Bundesland. Durch vorwiegend dörfliche Strukturen und der Zersiedelung im Umfeld der Städte ist die Bebauung relativ wenig verdichtet. Der Anteil von Eigenheimen ist mit 55 % traditionell sehr hoch. Dies äußert sich auch im Energieeinsatz, auch wenn dieser zu einem vergleichsweise hohen Anteil bereits erneuerbar gedeckt wird.

Die Klimaerwärmung zeigt bereits Auswirkungen, wie langfristige Messreihen deutlich zeigen: Das Jahr 2023 war zB. bis dahin in Niederösterreich das wärmste Jahr der Messgeschichte – in einer Reihe von sich ständig überbietender Jahre in der Klimaerwärmung. Fünf Monate lagen unter den Top 5 Platzierungen, September und Oktober waren jeweils die wärmsten der Messgeschichte und somit auch der gesamte meteorologische Herbst 2023.

Betreffend der SDG-Ziele ergibt sich damit bei den Rahmenbedingungen insgesamt für Niederösterreich ein Bild im Bereich des österreichischen Durchschnitts.

 

Indikatoren

  • Anzahl der Windkraftanlagen pro 10.000 EW
  • Anzahl Elektroautos je 100 EW
  • Anzahl der PKW mit alternativem Antrieb pro 100 EW
  • Anteil erneuerbarer Energieträger Haushalte
  • Anteil erneuerbarer Strom der Haushalte
  • Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch
  • Anzahl Sonnenstunden
  • Anteil der autofreien Haushalte
  • Anzahl der Lastkraftwagen pro 100 EW
  • KFZ-Bestand mit fossilen Treibst pro EW
  • Anteil erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch
  • Zersiedelung – Anteil Einfamilienhäuser

 

Nutzungsverhalten – Aktivitäten und Maßnahmen

Im Rahmen des Klima- und Energieprogramms werden zahlreiche Maßnahmen geplant und umgesetzt. Damit konnten durch Richtlinien der Wohnbauförderung und auch Regelung für Landesgebäude im Gebäudebereich wesentlich Erfolge erzielt werden. Im Bereich der Gebäudeheizungen ist die Emission stark sinkend, was auf die durchgeführten Wärmedämmungen der Gebäude und die verbesserten Heizungsanlagen sowie auch die wärmeren Winter zurückzuführen ist.

Beim Verkehr wirkt sich die Beimischung von Biotreibstoffen aus. Das brachte kurzfristig eine Reduktion an Treibstoffverbrauchen. Diese sind aber wieder durch zunehmendem Verkehr und durch zunehmender Anzahl von neuzugelassenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Steigen.

In der Industrie liegt wegen steigender Produktion ein Emissionsanstieg vor, während die Energiebereitstellung durch den Rückgang fossiler Energieanlagen einen deutlichen Rückgang zeigt. Auch die Landwirtschaft und der Abfallbereich tragen zum Rückgang durch die Umsetzung der Deponie-VO und sinkenden Tierzahlen und weniger Düngereinsatz bei.

Dies führt beim Nutzungsverhalten von Niederösterreich insgesamt zu einem Wert knapp über dem österreichischen Durchschnitt in Richtung der SDG-Ziele.

 

Indikatoren

  • Zustimmung zur Errichtung von Windturbinen
  • Maßnahmen Klimaprogramm
  • Entwicklung der THG-Emissionen
  • Regelungen gegen Überhitzung od. Wärmeverluste im Bau, BauO, WBF
  • Regelungen für öffentliche Gebäude
  • Zustimmung zu erneuerbaren Energietechnologien
  • Zustimmung zu Photovoltaikanlagen
  • Zustimmung zu Kleinwasserkraftanlagen
  • gefahrene km mit fossilen Treibstoffen/EW

 

Systemqualität

Trotz aller gesetzten Maßnahmen liegt Niederösterreich bei energie- und klimarelevanten Kenngrößen über dem Bundesschnitt. Der relativ hohe Energiebedarf wird aber zu einem überdurchschnittlichen Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt. Trotzdem liegen die THG-Emissionen in Niederösterreich um 15 % über dem Mittel in Österreich. Allerdings ist nach dem Maximalwert 2005 seither ein klar sinkender Trend ersichtlich. Im Jahr 2020 sind die Emissionen pandemiebedingt auf den tiefsten Wert gesunken und im Jahr 2021 auf 16,6 Mt CO2-Äq gestiegen.

Den größten Anteil an den Gesamtemissionen von Niederösterreich (d. h. inkl. Emissionshandel) im Jahr 2021 verursacht mit fast 30 % der Verkehr. Auf die Energiebereitstellung entfallen 22 % der Emissionen, wobei hier auch die Emissionen der einzigen Raffinerie Österreichs enthalten sind. Die Anteile von Industrie und Landwirtschaft liegen bei 19 % bzw. 13 %. Die Gebäude Heizungen verursachen trotz der großen Anzahl nur 11 %.

Bei den restlichen Luftemissionen NOx, SO2 und NH3 liegt Niederösterreich bei den Anteilen an den österreichischen Emissionen über dem Durchschnitt, was einerseits am Verkehr, aber auch an der intensiven landwirtschaftlichen Tätigkeit liegt, die aber auch maßgeblich für die Eigenversorgung von Österreich mit Lebensmitteln ist. Bei den Grenzwertüberschreitung zeigt die Ozon-Konzentration eine deutliche Abweichung nach oben, während die Überschreitung des Feinstaub-Grenzwertes in Niederösterreich deutlich seltener als im österreichischen Vergleich ist.

NÖ Zielpfad - Treibhausgasemissionen Non-ETS ab 2015 c Land NÖ, Abt.RU3, UBA Wien.jpg

NÖ Zielpfad - Treibhausgasemissionen Non-ETS ab 2015

Quelle: © Land Niederösterreich, Abt. RU3 und UBA Wien

 

Indikatoren

  • Veränderung der Niederschlagsmengen gegen
  • Veränderung der Durchschnitts-Temperatur
  • PM10 Überschreitungen
  • Sonnenstunden Änderung gegen
  • Ozon-Grenzwertüberschreitungen
  • Treibhausgasemissionen pro Kopf in t
  • THG-Emission nach Sektoren pro EW
  • Feinstaubemission Anteil NÖ
  • NOx-Emissionen Anteil NÖ
  • SO2-Emissionen Anteil NÖ
  • NH3-Emission Anteil NÖ
  • Verkehrsemission in t CO2-Äqu./EW

 

Handlungsansätze

  • Klima- und Energieprogramm – langfristig unterstützen und ausbauen
  • Ambitionierte Klimastrategie (bzw. Klimafahrplan) und Grundlagenbericht zur Klimaanpassung für NÖ
  • Basis für gute Vernetzung der Akteure/Akteurinnen in der Klimawandelanpassung schaffen

 

 

 

Die zusammenfassenden Analysen der Hauptbereiche im Umwelt-, Klima- und Energiebericht des Landes beruhen auf wissenschaftlichen Analysen und Erkenntnissen des Institutes für Industrielle Ökologie (St.Pölten 2024) vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) der Agenda2030 und auf Beiträgen durch den SDG Fachbeirat des Landes. Die Analysen basieren auf der Auswertung von Indikatoren gemäß der SDG Indikatorensammlung der Bundesländer (insg. ca. 500 Indikatoren) mithilfe des Analysewerkzeuges N-CHECK-Strat – dem Analysewerkzeug des SDG Fachbeirates. Die Zeichen bei den Indikatoren Aufzählungen bedeuten: „+“ SDG konform, „-“ SDG gegenläufig oder nicht konform, „~“ indifferent, im Ö Durchschnitt liegend.

Kontakt:

Amt der NÖ Landesregierung

Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft

Landhausplatz 1, Haus 16, 3109 St. Pölten

E-Mail: post.ru3@noel.gv.at, Tel: 02742/9005 – 15188 oder – 14917, Fax: 02742/9005 – 14350

Leuchttürme
Daten

Downloads

PDF

Energie in Niederösterreich: Statusbericht 2023 (PDF, 650kB)

PDF

NÖ Klima- und Energieprogramm 2030: Statusbericht 2023 (PDF, 2,4MB)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (PDF)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (CSV)

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