Nachhaltige Wirtschaft, Umwelttechnologie & Infrastruktur

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Nachhaltige Wirtschaft, Umwelttechnologie und Infrastruktur

Eine florierende Wirtschaft ist in jedem Gesellschaftssystem der Motor einerseits für Arbeitsplätze, aber auch für Wertschöpfung und Wohlstand.

Wesentlich ist hier allerdings eine zukunftsfähige Ausrichtung der Wirtschaftstätigkeit, heute allgemein als nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften bezeichnet. Mit teurer und knapper werdenden Ressourcen sowie steigendem Umweltbewusstsein steigt weltweit der Bedarf nach nachhaltigen Technologien.

Innovative Betriebe, hochqualitative Arbeitsplätze, ein großes Potenzial an ausgebildeten Fachkräften und eine gute Infrastruktur sind wesentliche Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften.

Die Wirtschaftsstrategie des Landes Niederösterreich sowie dazugehörige Sub-Strategien (wie beispielsweise die NÖ Tourismusstrategie) dienen als Grundlage für die Aktivitäten und Maßnahmen der Geschäftsbereiche des Wirtschaftsressorts des Landes.

Das Rückgrat der Niederösterreichischen Wirtschaft sind die Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Sie haben bereits in einigen kritischen Zeiten unter Beweis stellen können, wie rasch sie Anpassungen planen und durchführen und so zur Resilienz Steigerung für die Region beitragen können.

Wesentlich ist eine zukunftsfähige Ausrichtung der Wirtschaftstätigkeit, heute allgemein als nachhaltiges Wirtschaften bezeichnet. Mit teurer und knapper werdenden Ressourcen sowie steigendem Umweltbewusstsein steigt weltweit der Bedarf nach nachhaltigen Technologien. Durch die erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Leistungen profitieren wieder unzählige Unternehmen und Angestellte (Green Jobs).

Ziel des NÖ Wirtschaftsressorts ist es, Unternehmen bei ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen (CSR) zu unterstützen und so zur regionalen Wertschöpfung beizutragen und nachhaltige Wirtschaftsweisen als selbstverständliches Handlungsmuster in Niederösterreich zu etablieren. Das Förderprogramm Ökomanagement dient als das Unterstützungsprogramm für niederösterreichische Betriebe bei Einführung oder Re-Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen, Beratungen zum Thema Nachhaltigkeit und CSR sowie bei systemischen umwelt- und klimarelevante Beratungen. Begleitet wird das Programm von einschlägigen Initiativen (CSR Initiativkreis NÖ, NÖ Cluster, NÖ Ökomanagement) und Motivationsansätzen (TRIGOS Preis).

 

Gesamtbetrachtung Nachhaltige Wirtschaft, UW-Technologe und Infrastruktur in Niederösterreich

 

Das Bild durch die Brille der SDG Indikatoren ist nachfolgend beschrieben (IIÖ, St.Pölten, 2024):

Nachhaltige Wirtschaft, UW-Technologie und Infrastruktur Diagramm

Nachhaltige Wirtschaft, UW-Technologie und Infrastruktur Diagramm

Quelle: © IIÖ. St.Pölten 2024

Rahmenbedingungen und Systemausstattung

Um die Rahmenbedingungen des Sektors Nachhaltige Wirtschaft, Umwelttechnologie und Infrastruktur zu bewerten sind zahlreiche Indikatoren relevant. Fakt ist, Niederösterreich zeigt in seinen unterschiedlichen Regionen verschiedene Charakteristika, die sich in Unterschieden in der Demografie, in der wirtschaftlichen Struktur und Dynamik, in der Kaufkraft, im Arbeitskräftepotenzial, aber auch in der Versorgung und nicht zuletzt in der Erreichbarkeit niederschlagen. Die Unternehmensbereiche sind sehr divers und weisen einen hohen KMU Anteil auf.

Der Anteil der Erwerbstätigen an den Erwerbsfähigen liegt in Niederösterreich etwas über dem österreichischen Durchschnitt. Ebenso ist die Anzahl der Unternehmen generell und die Anzahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) überdurchschnittlich, was auf eine lebhafte Unternehmenslandschaft, ein günstiges Umfeld in Niederösterreich und auf eine starke Präsenz von Kleinstunternehmen hindeutet. Dieser Umstand ist als klar SDG-Ziel konform zu bewerten. Ziel 8.3 sieht hier u.a. vor, das Wachstum von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu begünstigen.

Die gemeldeten offenen Stellen sind im Vergleich zum Rest Österreichs unterdurchschnittlich. Pro 10.000 EW sind in Niederösterreich etwa 8 offene Stellen gemeldet, während es in Gesamtösterreich ca. 11 sind. Dies kann ein Zeichen für eine positive Beschäftigungsentwicklung sein und ist deshalb SDG-Ziel konform.

Ebenso unterdurchschnittlich ist die Zahl an Lehrstellensuchenden. Dies ist aber als SDG-Gegenläufig zu bewerten, da es vermutlich darauf hindeutet, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Lehrstellen zu besetzen, was langfristig zu einem Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen führen könnte.

Insgesamt brachte die Analyse die Erkenntnis, dass Niederösterreich bezüglich der Rahmenbedingungen im Wirtschaftsbereich knapp über dem Durchschnitt Österreichs liegt.

 

Indikatoren

+   Anzahl der Unternehmen

+   Anzahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) je 1.000 EW

+   Gemeldete offene Lehrstellen pro 10.000 EW

+   Nettomonatseinkommen von unselbständigen Erwerbstätigen 2021

+   Transfereinkommen, Anteil am Gesamteinkommen

+   Erwerbstätige am Wohnort nach Bezirken (pro EW)

+   Wirtschaftsagenturen

+   Betriebe in Wirtschaftsparks

+   Anteil Industrieproduktion (für Luft und Klima niedrig gut)

+   Erwerbstätigen-Quote in % der 20- bis 64-jährigen Erwerbspersonen

–   Stellensuchende pro 1.000 EW 2023

–   Anteil Bevölkerung in erwerbsfähigem Alter 15 bis 60Jahre

–   Anteil Nicht-Wohngebäude

–   Lehrstellensuchende pro 10.000 EW 2023

–   Kompetenzzentren pro Mio. EW

–   Innovationszentren Anteilig an Unternehmen

 

Nutzungsverhalten – Aktivitäten und Maßnahmen

Unter die Wirtschaftsaktivität fallen neben der wirtschaftlichen Entwicklung auch die Innovations- und die Investitionstätigkeit. Die Wirtschaftswachstumsparameter sind oft von konjunkturellen Zyklen überdeckt. Nach dem Konjunktureinbruch während der Corona-Krise gab es das zweite Jahr in Folge wieder ein Wirtschaftswachstum, allerdings mit doch recht ausgeprägten regionalen Unterschieden.

Während im Jahr 2022 das BIP in Niederösterreich real um ca. 3,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, stieg das BIP in Gesamtösterreich um ca. 5%. Das BIP pro Kopf ist in Niederösterreich ebenfalls deutlich geringer als im Rest Österreichs. Diese Umstände sind als SDG gegenläufig einzustufen, da Ziel 8.1 „Ein Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum entsprechend den nationalen Gegebenheiten und insbesondere ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts“ vorsieht.

Positiv hervorzuheben ist die Zahl der Unternehmensneugründungen, die im Vergleich zu Gesamtösterreich über dem Durchschnitt liegt. Diese Dynamik unterstreicht das innovative Potenzial und die wirtschaftliche Attraktivität der Region. Auffallend hoch ist auch die Teilnahme an Regionalprogramm-Beratungen sowie die Anzahl der geförderten Betriebsberatungen. Ebenso liegt die Entwicklung der Patenterteilungen über dem österreichischen Durchschnitt, allerdings auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Das Nutzungsverhalten im Kontext der Nachhaltigen Wirtschaft, Umwelttechnologie und Infrastruktur bewegt sich zusammenfassend im Bereich des nationalen Durchschnitts.

 

Indikatoren

+   Wirtschaftswachstum in %

+   Unternehmensgründungen pro Unternehmen 2021

+   Reales BIP pro Kopf

+   Veränderung reales Wachstum des BIP pro geleistete Arbeitsstunde

+   Gründungsintensität

+   Veränderung Import

+   Veränderung Export

+   Teilnahmen Regionalprogramm-Beratungen

+   Anteil Organisationen mit EMAS pro 1.000

+   Geförderte Betriebsberatungen, €/Betrieb

+   Anteil der GemeindeeinpendlerInnen (in %)

+   Unternehmensneugründungen pro Unternehmen

+   Mitgliederunternehmen in Clustern

+   Entwicklung der Patenterteilung

–   Bruttoanlageinvestition pro EinwohnerInnen in €

–   Reales Wachstum des BIP

–   Bruttowertschöpfung pro Unternehmen

–   Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf

–   regionales BIP pro Kopf in Euro

–   Lehrlinge pro 1.000 EW

–   Betriebliche Förderungen, UFI €/Betrieb

–   Umweltproduktionswert in Mrd. €, Anteil an Ö

–   Anteil der GemeindeauspendlerInnen (in %)

–   Anzahl der Beschäftigten bei Unternehmensgründungen je 10.000 EW

–   Markenregistrierungen pro 100.000 EW

–   Patente pro 1.000 Unternehmen

–   Anzahl der inländischen nationalen Patentanmeldungen je 100.000 EW

 

Systemqualität und Zustand

Für die Bewertung werden einerseits Veränderungen der Betriebszahlen und der Arbeitslosenquoten aufgenommen und bewertet.

Klar positiv hervorzuheben sind die Zahlen zur Arbeitslosigkeit. Sowohl der Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtbevölkerung, als auch die Arbeitslosenquote der Erwerbspersonen liegt unter dem Österreichischen Durchschnitt. Weniger zufriedenstellend ist die Zahl an Unternehmensinsolvenzen. Diese ist in Niederösterreich knapp überdurchschnittlich ausgeprägt und deshalb SDG gegenläufig.

Auch wenn Niederösterreich in den letzten Jahren eine hohe Dynamik im Bereich des Fremdenverkehrs erlebt hat und sich hin zu einem Anbieter für „Qualitäts-Tourismus“ entwickelt, besteht noch Aufholbedarf. Gemessen an der Tourismuswertschöpfung und der Zahl der Übernachtungen liegt Niederösterreich klar unter dem österreichischen Durchschnitt (siehe Abbildung).

Nächtigungen 2020, c BMLRT 2021: Zahlen und Fakten

Nächtigungen nach Bundesländern, 2020

Quelle: © Statistik Austria 2021

Die Tourismusstrategie Niederösterreich 2025 ist ein Schritt in die richtige Richtung, um gegenwärtige Herausforderungen gut zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft weiter zu fördern. Dies ist auch im Kontext der SDG-Ziele 8.1 und 12b relevant, die die Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen Tourismus fördern, der zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt und die lokale Kultur sowie lokale Produkte unterstützt.

Bei der Wirtschaftsleistung in Niederösterreich fällt dem produzierenden Bereich ein vergleichsweise höherer Anteil zu. Der Großteil der Wertschöpfung wird aber in Bereichen mit mittlerer Technologie erzielt, bei der Hochtechnologie liegt Niederösterreich sowohl bei der Wertschöpfung als auch dem Anteil Beschäftigter gegenüber dem österreichischen Durchschnitt zurück.

Der aktuelle Zustand der Wirtschaft in Niederösterreich ergibt sich damit zusammenfassend als knapp SDG-gegenläufig und zeigt hier noch Handlungsbedarf auf.

 

Indikatoren

+   Anzahl Beschäftigte pro Betrieb

+   Arbeitslosenquote

+   Anteil Produzierender Bereich an WS in %

+   Handelsbilanz in Euro je Erwerbstätigen

+   Anteil Mitarbeiter der Leitbetriebe mit überregionaler Sichtbarkeit

+   Anzahl regionaler oder betrieblicher Marken

+   Anteil Arbeitslose an Gesamtbevölkerung

+   Arbeitslosen-Quote in % der 15- bis 74-jährigen Erwerbspersonen

+   Anzahl der Handels-Beschäftigten je 1.000 EW

–   Branchenverteilung Beschäftigte (ca. 75%)

–   Anteil Wertschöpfung Tertiärsektor (Dienstleistungen)

–   Zwangsversteigerungsobjekte pro 1.000 Betriebe

–   Anzahl der Unternehmensinsolvenzen je 10.000 EW

–   5-jährige Überlebensrate von neu gegründeten Unternehmen

–   Betriebserlös pro Beschäftigten

–   Anteil tertiärer Sektor an WS in %

–   Anteil Leitbetriebe an Gesamtbetrieben

–   Direkte Tourismuswertschöpfung am gesamtwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt

–   Zufriedenheit der MitarbeiterInnen

–   Anteil Wertschöpfung der Herstellung von Waren in der Spitzentechnologie 9.4/5

–   Anteil Beschäftigte in der Herstellung von Waren in der Spitzentechnologie 9.4/5

–   Übernachtungen pro EW

–   Anzahl der unselbständigen Beschäftigten im IKT-Sektor je 1.000 EW

–   Anzahl der Beschäftigten bei Unternehmensgründungen je 10.000 EW

–   Anteil Gesamtimport in Bezug auf die Wirtschaftsleistung (BIP)

–   Anteil Gesamtexport in Bezug auf die Wirtschaftsleistung (BIP)

 

Handlungsansätze

  • Weiterführung des Engagements für Betriebsgründungen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
  • Aktivitäten zur Steigerung der Innovationstätigkeit in Niederösterreich
  • Nutzen von Beteiligungsprozessen (z.B. im Bereich der Nachhaltigen Beschaffung), um Innovation auszulösen
  • Weitere verstärkte Ausbildungsaktivitäten in Betrieben, um den oft angesprochenen „Facharbeiter, Facharbeiterinnen Mangel“ auszugleichen. Verknüpfung von handwerklicher und innovativer Kompetenz. Verbindung mit Forschungsaktivitäten.
  • Ansätze für internationalen Wissens- und Techniktransfer – „Unser Beitrag für die Welt“
  • Berücksichtigung von Genderaspekten: z.B. bei Neugründungen, im Bildungsangebot, in Technikberufen, …

 

 

Die zusammenfassenden Analysen der Hauptbereiche im Umwelt-, Klima- und Energiebericht des Landes beruhen auf wissenschaftlichen Analysen und Erkenntnissen des Institutes für Industrielle Ökologie (St.Pölten 2024) vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) der Agenda2030 und auf Beiträgen durch den SDG Fachbeirat des Landes. Die Analysen basieren auf der Auswertung von Indikatoren gemäß der SDG Indikatorensammlung der Bundesländer (insg. ca. 500 Indikatoren) mithilfe des Analysewerkzeuges N-CHECK-Strat – dem Analysewerkzeug des SDG Fachbeirates. Die Zeichen bei den Indikatoren Aufzählungen bedeuten: „+“ SDG konform, „-“ SDG gegenläufig oder nicht konform, „~“ indifferent, im Ö Durchschnitt liegend.

Kontakt:

Amt der NÖ Landesregierung

Geschäftsstelle für Technologie und Digitalisierung

Landhausplatz 1, Haus 14, 3109 St. Pölten

E-Mail: post.wst3@noel.gv.at, Tel.: 02742/9005 – 16165, Fax: 02742/9005 – 16300

Leuchttürme
Daten

Downloads

PDF

Energie in Niederösterreich: Statusbericht 2023 (PDF, 650kB)

PDF

NÖ Klima- und Energieprogramm 2030: Statusbericht 2023 (PDF, 2,4MB)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (PDF)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (CSV)

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