Vermehrung gebietseigener Wildgehölze

Früchte von rund 50 teils gefährdeten und seltenen Wildgehölz-Arten werden zumeist vollreif im Zeitraum von Juni bis Dezember händisch besammelt. Bevor Mutterbestände zur Besammlung frei gegeben sind, werden sie in einer Bestandsdokumentation von einem Expertenteam unter Einbeziehung von ortskundigen Spezialisten auf ihre Artenausstattung, ihre Lage zu ähnlichen Beständen und ihre Repräsentanz für die Region hin festgehalten. Durch die Erfassung der Mutterbestände in einer Datenbank, in der auch der gesamte Ablauf von der Besammlung über die Saatgutreinigung bis hin zur Vermehrung in Partnerbaumschulen dokumentiert ist, kann die Herkunft des Saatguts lückenlos nachvollzogen werden. Das Saatgut wird nach Herkunftsregionen getrennt bearbeitet. Dadurch werden die genetische Bandbreite und die regional ausgeprägten Eigenschaften der heimischen Wildgehölze aufrechterhalten.

In der Saison 2022 sind in rund 1.000 Arbeitsstunden an etwa 4.000 Gehölzen insgesamt 3.500 Kilogramm Früchte und über 32.000 Steckhölzer heimischer Wildgehölze besammelt worden. Aus den gesammelten Früchten wurden 403 Kilogramm Saatgut gewonnen.