Wasser

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Wasser

Wasser ist der Grundstoff aus dem Leben entstanden und aufgebaut ist. Wasser ist für uns und die natürliche Mitwelt "lebenswichtig" und daher ein besonders schützenswertes Gut.

Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Die Versorgung mit hygienisch und geschmacklich einwandfreiem Wasser ist eine der wesentlichen Aufgaben des Landes und der Kommunen.

Im Rahmen der Studie „Wasserzukunft Niederösterreich 2050“ wurden der Ist-Zustand und Prognosen bezüglich Wasserbedarf und Wasserentnahmen aus dem Grundwasser für 11 Dargebotsregionen erstellt. Die 11 Teilregionen Niederösterreich unterscheiden sich in Demographie und bei den natürlichen Voraussetzungen für die Wasserversorgung und damit auch im derzeitigen und zukünftigen Wasserbedarf. Der Bedarf für die öffentliche Wasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie wird zukünftig steigen und die natürlichen Wasserressourcen aufgrund zunehmender Klimaerwärmung regional abnehmen.

Niederösterreich hat ausreichend Wasserreserven, die eine gesicherte Versorgung der Bevölkerung bis 2050 gewährleisten. Aber Trockenperioden und Extremwetterereignisse führen regional zu Engpässen bzw. Überangebot (Hochwässer, Vermurungen,..). Es herrscht somit Handlungsbedarf.

Im Waldviertel, im Wienerwald und am Ostrand des Südlichen Wiener Becken zB. ist theoretisch ausreichendes Grundwasser vorhanden, doch es ist begrenzt verfügbar (eingeschränkte Gewinnbarkeit). In den Regionen, wo das Wasserdargebot bis 2050 zu einem erheblichen Anteil ausgeschöpft ist, wird das Land Niederösterreich mit den betroffenen Gemeinden regional angepasst Strategien entwickeln (Ausbau Transportleitungen, zusätzliche Brunnen und Quellen).

Extremniederschläge fordern andere Strategien. Hier geht es vor allem um effizienten Hochwasser- und Erosionsschutz. Wesentliche Strategie ist hier, das Überangebot an Wasser möglichst schadlos in der Region zu halten, um die Vorfluter nicht zu überlasten. Nebenbei wirkt sich dieser Ansatz positiv auf die Grundwasserkapazitäten und den Natur- und Artenschutz aus (siehe u.a. das Schwammstadtprinzip umgesetzt zB. in den Gemeinden Tulln und Amstetten).

 

Gesamtbetrachtung von Wasser in Niederösterreich

 

Die Aufgaben und Herausforderung sind zahlreich. Nachfolgend ein Einblick, betrachtet aus dem Blickwinkel von SDG Indikatoren (IIÖ, St.Pölten, 2024).

Wasser Diagramm.

Wasser - Diagramm

Quelle: IIÖ, St.Pölten 2021

Rahmenbedingungen und Systemausstattung

Niederösterreich ist das flächenmäßig größte Bundesland und sehr unterschiedlich in seiner Beschaffenheit. Die Klimaerwärmung und damit Einflüsse auf den Wasserhaushalt spielen eine zunehmende Bedeutung (Trockenheit, Überschwemmungen). In den letzten Jahren haben die Niederschlagsmengen in Niederösterreich leicht abgenommen, die Verteilung ist jedoch sehr unterschiedlich. Zudem steigt die Zahl der Extremereignisse. Die nachfolgende Abbildung zeigt die prognostizierte Entwicklung der Starkniederschlagstage im Laufe des 21. Jahrhunderts.

Climamap - NÖ Karte - Starkniederschläge.jpg

Climamap - NÖ Karte - Starkniederschläge.jpg

Quelle: © Climamap 2024

Wesentliche Teile Niederösterreichs umfassen flache landwirtschaftlich genutzte Flächen. Bei den Agrarflächen verfügt Niederösterreich mit 33 % über den größten Anteil aller Bundesländer und ist damit ein Pfeiler in der Grundversorgung mit landwirtschaftlichen Gütern. Damit verbunden ist auch der erhöhte Düngemitteleinsatz, der zu Belastungen von Gewässern führt. Im Bereich der Landwirtschaft gibt es zahlreiche Programme und Maßnahmen (Bewirtschaftungsweise, Gewässerrandstreifen, Nitrataktionsprogramm usw.) die dazu dienen, das Grundwasser vor möglichen Beeinträchtigungen zu schützen.

In der Wasserwirtschaft gibt es also neben den mengenmäßigen Herausforderungen der nächsten Jahre auch die qualitativen Herausforderungen, um zukünftig die Nutz-, Brauch- und Trinkwasserqualität zu sichern.

Im Bereich der Abwasserentsorgung sind in den letzten Jahrzehnten umfassende Investitionen getätigt worden, sodass wir heute von einem Entsorgungsgrad von über 95% sprechen können.

Der Waldanteil (21 % der Fläche von Österreich) trägt wesentlich zum Wasserrückhalt bei. Die zunehmende Versiegelung führt jedoch zu schnellem Wasserabfluss zu den Vorflutern und belastet diese.

Die Bewertung der Rahmenbedingungen im Bereich Wasserwirtschaft stützen sich auf verschiedene Indikatoren, um ein umfassendes Bild der Wassernutzung und -qualität in Niederösterreich zu zeichnen. Der Anteil des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasserquellen spielt dabei eine zentrale Rolle, da diese Ressourcen für die Trinkwasserversorgung unerlässlich sind.

Der hohe Anteil an Fließgewässern in Niederösterreich deutet auf eine reichhaltige Wasserlandschaft hin, die für verschiedene Zwecke genutzt werden kann, einschließlich der Erhaltung der Biodiversität aber auch von Freizeitaktivitäten, was auch den Zielen der SDG entspricht. Die Anzahl der Wasserversorgungsanlagen ist überdurchschnittlich und verdeutlicht das Vorliegen einer soliden Infrastruktur zur Wasserversorgung. Ebenso ist die Kapazität der Kläranlagen über dem Österreichischen Durchschnitt und deutet auf eine funktionierende sowie effektive Abwasserbehandlung in Niederösterreich hin. Insgesamt zeigt sich für Niederösterreich ein deutlich positives und SDG-Ziel konformes Bild.

 

Indikatoren

+   Anteil Fließgewässer

+   Wasserhaushalt

+   Anzahl WVAs

+   Anzahl Kläranlagen

~   Anteil Trinkwasser aus Grund- und Quellwasser

–   Niederschlag

 

Nutzungsverhalten – Aktivitäten und Maßnahmen

Das Nutzungsverhalten im Bereich Wasserwirtschaft in Niederösterreich wird vor allem durch den Wasserverbrauch und Maßnahmen zum Hochwasserschutz bewertet.

Der landwirtschaftliche Wasserbedarf pro Jahr, ausgedrückt in Kubikmetern pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, ist in Niederösterreich leicht unterdurchschnittlich (Daten für Niederösterreich: https://www.klimafit-noe.at/trinkwasser/; Daten für Österreich: https://info.bml.gv.at/themen/wasser/nutzung-wasser/wasserversorgung/Trinkwasser.html). Der Wasserbedarf von Gewerbe und Industrie in Niederösterreich ist deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt, was auf wenig wasserverbrauchende Branchen und eine effiziente Wassernutzung in diesen Sektoren hinweist. Der Pro-Kopf-Wasserverbrauch der Bevölkerung in Niederösterreich ist jedoch etwas höher als im restlichen Österreich.

Im Bereich des Hochwasserschutzes werden seit vielen Jahren Maßnahmen gesetzt, um durch zielgerichtete Bewirtschaftung der Hochwasserabflussgebiete Schäden zu vermeiden. Hochwasserschutzzonenpläne verhindern den Verlust von Retentionsflächen. Die Errichtung von Rückhaltebecken, die Aufweitung der Gewässer sowie die Errichtung von Dämmen und Mauern sind wesentliche Elemente zum Schutz der Bevölkerung und der Sachwerte.

Insgesamt liegt Niederösterreich damit knapp über dem österreichischen Durchschnitt in Richtung auf die SDG-Ziele.

 

Indikatoren

+   Wasserverbrauch (m3) per Landwirtschaftlicher-Nutzfläche pro ha

+   Wasserbedarf Gewerbe und Industrie in m3 je Unternehmen

+   Anzahl WVAs pro EW

+   Anzahl Kläranlagen pro EW

~   Zusammenarbeit für grenzüberschreitenden Beckenbereich

–   Wasserverbrauch Bevölkerung in Liter pro Tag

–   Kommunaler Klärschlammanfall [t TS2/a] in kg pro EW

 

Systemqualität

Die aktuelle Situation im Bereich der Wasserwirtschaft wird durch Wasserqualitäten und den Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser beurteilt. Abgesehen von ersten Versorgungs­schwierigkeiten durch klimabedingte Trockenperioden (zB. Wald-, Weinviertel) können die Ziele des “allgemeinen Zugangs zu einwandfreiem Trinkwasser” und auch der “einwandfreien hygienischen Bedingungen in den Haushalten” als weitgehend erfüllt angesehen werden. Gebiete mit periodischem Trinkwassermangel müssen durch zusätzliche Versorgungsnetze abgesichert werden.

Bezüglich der Wasserqualität zeigt sich folgendes positives Bild: Die Wasserqualität in Badegewässern gilt als zufriedenstellend, was gesunde und sichere Bedingungen für Freizeitaktivitäten darstellt. Ebenso liegt die Trinkwasserqualität in vielen Bereichen von Niederösterreich über dem österreichischen Durchschnitt, was der Einhaltung des SDG-Ziel 6.3 entspricht, welches anstrebt, die Wasserqualität durch Verringerung der Verschmutzung, Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoff zu verbessern.

Die Hochwassergefahr ist in Niederösterreich überdurchschnittlich vorhanden, was mit potenziellen Risiken von Überschwemmungen und damit verbundenen Schäden hinweist. Höhere Hochwasserrisiken bestehen v.a. neben der Donau im Bereich westlich von Ybbs und ab Krems bis zur Landesgrenze auch wo die Flüsse aus den Voralpen ins flache Wiener Becken treffen. Dies betrifft vor allem die Schwarza, Fischa, Piesting und Triesting. Um Bevölkerung, Behörden und Einsatzkräfte rechtzeitig vor drohenden Hochwässern warnen zu können, wurden die Prognosesysteme in Niederösterreich massiv ausgebaut. Mit den errichteten Warnsystemen können Hochwässer mit 24 bis 48-Stunden Vorlaufzeit mit hoher Zuverlässigkeit berechnet werden.

Insgesamt zeigt sich damit gegenüber dem Durchschnitt in Österreich ein klar positives Bild in Richtung der SDG-Ziele.

 

Indikatoren

+   Allgemeiner Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser

+   Wasserqualität der Badegewässer

+   Trinkwasserqualität, Einhaltung der Grenzwerte

–   Anteil natürlicher Verlauf bei Fließgewässern

–   Hochwassergefahr

 

Handlungsansätze

  • Schutz und Erhalt der Gewässersysteme
  • Wasserwirtschaftliche Strategien auf Basis der Studie „Wasserzukunft NÖ 2050“ weiter entwickeln
  • Weiterer Ausbau und Vernetzung der Wasserversorgung, Ausbau der überregionalen Wasserversorgung
  • Entwicklung und Umsetzung von Strategien zum Regenwassermanagement in den Regionen
  • Weiterer Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen
Eine Landkarte von Niederösterreich zeigt hochwassergefährdete Flüsse und Gebiete. Die größeren davon liegen entlang der Donau und March. Etliche hochwassergefährdeten Flüsse entspringen den Kalkalpen.

Hochwassergefährdete Gebiete in NÖ

Quelle: Land Niederösterreich, Gruppe Wasser

 

 

Die zusammenfassenden Analysen der Hauptbereiche im Umwelt-, Klima- und Energiebericht des Landes beruhen auf wissenschaftlichen Analysen und Erkenntnissen des Institutes für Industrielle Ökologie (St.Pölten 2024) vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) der Agenda2030 und auf Beiträgen durch den SDG Fachbeirat des Landes. Die Analysen basieren auf der Auswertung von Indikatoren gemäß der SDG Indikatorensammlung der Bundesländer (insg. ca. 500 Indikatoren) mithilfe des Analysewerkzeuges N-CHECK-Strat – dem Analysewerkzeug des SDG Fachbeirates. Die Zeichen bei den Indikatoren Aufzählungen bedeuten: „+“ SDG konform, „-“ SDG gegenläufig oder nicht konform, „~“ indifferent, im Ö Durchschnitt liegend.

Kontakt:

Amt der NÖ Landesregierung

Gruppe Wasser

Landhausplatz 1, Haus 7a, 3109 St. Pölten

E-Mail: post.wa@noel.gv.at, Tel: 02742/9005-14421, Fax: 02742/9005-16770

Leuchttürme

Daten

Downloads

PDF

Energie in Niederösterreich: Statusbericht 2023 (PDF, 650kB)

PDF

NÖ Klima- und Energieprogramm 2030: Statusbericht 2023 (PDF, 2,4MB)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (PDF)

PDF

SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (CSV)

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