Nachhaltigkeit, Vorbild Land
Nachhaltigkeitspolitik strebt zukunftsgerichtet und auf allen Ebenen Ausgewogenheit zwischen ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekten an.
Das Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität der heute lebenden und der künftigen Generationen bei gleichzeitigem Stärken der natürlichen Mitwelt (siehe auch EU-Strategie für Nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2001). Die Politik formuliert dazu Rahmenbedingungen und die öffentliche Hand ist prädestiniert dafür, Vorbild gebend voranzugehen.
Der Weltgemeinschaft sind dabei die großen Zukunftsherausforderungen ausreichend bekannt und die Techniken und Mittel, mit denen man ihnen begegnen müsste:
- Klimaschutz, Klimawandel und saubere Energie
- Nachhaltige Mobilität
- nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion
- Diversitäts- und Artenschutz
- Gesundheitsschutz und Armutsbekämpfung
- Inklusion/Integration, Demografie und Migration
Das Wissen alleine über die Herausforderungen reicht nicht aus. Es fehlen Strukturen, Regeln, Methoden und Abläufe und oft auch der gemeinsame Mut und Veränderungswille, um die nötigen, teils unpopulären Entwicklungsschritte zu setzen.
Der UN Aktionsplan „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ vom Jahre 2015 mit seinen 17 Hauptzielen ist global gesehen der stärkste Versuch, dieses Missverhältnis von Wissen und Tun auszugleichen.
UN-SDG Ziele
Quelle: UN
Der Kern der UN Agenda 2030, die Sustainable Development Goals (SDG), die von 193 UN-Mitgliedsstaaten unterschrieben wurden, sollen künftig die gemeinsame Planungsgrundlage sein, um Wirksamkeit für eine Nachhaltige Entwicklung auf nationaler wie internationaler Ebene voll entfalten zu können.
Der europäische Grüne Deal basiert auf diesen Leitzielen und umfasst einen Aktionsplan, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, effizientere Ressourcennutzung zu fördern, den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft zu schaffen, zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung wesentlich beizutragen.
Mit einem Ministerratsbeschluss vom 12. Jänner 2016 wurden alle Bundesministerien zur kohärenten Umsetzung der “Agenda 2030” beauftragt und die Länder eingeladen, diese Anstrengungen tatkräftig zu unterstützen.
Seitdem beteiligt sich Niederösterreich in der interministeriellen Arbeitsgruppe “Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, im nationalen SDG-Berichtswesen und mit zahlreichen einschlägigen Aktionen, die z.T national ausgezeichnet wurden wie das Programm „17&wir“.
Weitere Maßnahmen sind u.a.
- das Wirkungsorientierte SDG Assessment zur Überprüfung der SDG Wirkungen von Landesförderungen und Projekten
- das NÖ Klima- und Energieprogramm 2030 vom 19.01.2021, das wesentliche SDG-Ansätze enthält (siehe Kapitel Klima)
- die Webplattformen „Wir leben nachhaltig“, „17&wir“ und „gleich wandeln“
Auch der vorliegende Bericht des Landes gleicht in seiner thematischen Breite und dem breiten Beteiligungsansatz einem SDG Bericht und ist ein Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 Ziele in Niederösterreich.
Die für Niederösterreich regionalisierten Daten des Statistischen Bundesamtes – siehe rechte Spalte -geben ein Bild des aktuellen Umsetzungsstandes der Agenda2030 Ziele in Niederösterreich im Österreichischen Vergleich.
In ausgewählten SDG-Indikatorenkombinationen und Analysen gibt das Institut für Industrielle Ökologie für alle Themenbereiche des Berichts Einblicke in die Situation des Landes und gibt Hinweise für Handlungserfordernisse.
Wo stehen wir aktuell bei der SDG Umsetzung?
Der Freiwillige Österreichische SDG Bericht 2020 und daraus abgeleitet die NÖ SDG Analysen von 2021 zeigen auf, dass..
…die größten Fortschritte in den SDG Zielen: SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, SDG 1 „Keine Armut“, SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“,
mäßige Fortschritte bei den Zielen: SDG 4 „Hochwertige Bildung“, SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“, SDG 2 „Kein Hunger“, SDG 5 „Geschlechtergleichheit“, SDG 10 „Weniger Ungleichheiten“, SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ und SDG 15 „Leben und Land“,
keine oder negative Tendenzen in den Zielen: SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur, SDG 14 „Meeresökosysteme“ und SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“,
…erzielt wurden.
Wo setzt NÖ künftig Schwerpunkte
Mit den neuen SDG Instrumenten des Bundes und der verstärkten Zusammenarbeit werden die Arbeiten intensiviert und dazu auch die bestehenden Strukturen in Niederösterreich angepasst.
Die Bemühungen im Bereich der Klimawandelanpassungen werden in Niederösterreich verstärkt.
Die positiven Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigen Beschaffung und der bisher eingesetzten Instrumenten der privatwirtschaftlichen und hoheitlichen Finanzgebarung (Förderungen, Investitionen, monetäre und nicht-monetäre Unterstützungen,..) werden fortgeführt auch mit dem Ziel, die darin liegende enorme wirtschaftliche und wirtschaftsgestaltende Kraft für die Regionen Niederösterreich zu nutzen.
Hilfreich dafür ist u.a. der Beschluss des aktualisierten Nationalen Aktionsplans Nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe, 2021), der in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern erarbeitet worden ist. Das Niederösterreichische Pendant zum naBe Aktionsplan ist der NÖ Fahrplan Nachhaltige öffentliche Beschaffung.
Zum Fahrplan wurde ein breites Gemeinde Service, das „Nachhaltige Beschaffungsservice“, aufgebaut, das laufend fortgeschrieben und auf die Anliegen der Gemeinden angepasst wird.
ExpertInnen Beirat
Quelle: © Dr. Kurt Schauer, 2021
Weiterführende Links
Kontakt:
Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft RU3, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 16, Telefon 02742/9005-14352, post.ru3@noel.gv.at