Nachhaltigkeit, Vorbild Land
Die öffentliche Verwaltung in ihrer Rolle als hoheitliche, gesetzesausführende, administrative Einrichtung mit Kontroll- und Planungsaufgaben stellt eine Schlüsselposition in der Umsetzung nachhaltiger Landesentwicklung dar. Ziel aller Nachhaltigkeitsbestrebungen ist es, ein gutes Leben für alle und für alle künftigen Generationen zu gewährleisten. Mit der 2015 beschlossenen UN Agenda2030 und seiner Nachhaltigkeitsziele – den Sustainable Development Goals SDG - gibt es dafür einen weltweit einheitlichen inhaltlichen Zielerahmen. Mit dem Landeshauptleutekonferenz Beschluss vom 03.11.2023 haben sich alle Länder zur Umsetzung der Agenda2030 neuerlich bekannt. Das Land hat im Sinne dieses Beschlusses eine effiziente Grundstruktur zur Begleitung der Umsetzung der Agenda2030 in Niederösterreich etabliert, die auch laufend angepasst und optimiert wird. Koordiniert werden diese Mechanismen im Sinne des LURK Beschlusses im Juni 2017 von der NÖ Nachhaltigkeitskoordination (Abt. RU3 in Absprache mit der Abt. LAD4).
Struktur zur Agenda 2030 Umsetzung.jpg
Quelle: © Land Niederösterreich, RU3, St.Pölten, 2024
SDG Beirat
2019 hat das Land einen SDG Beirat eingerichtet, der v.a. die Erstellung des Umwelt-, Klima- und Energieberichts inhaltlich begleitet www.umweltbericht.at. Die Beiratsmitglieder wachen mit ihrer fachlichen Expertise u.a. über Datenauswahl, Datenanalysen und Schlussfolgerungen im Bericht.
Der landesinterne Fachbeirat besteht ausschließlich aus Vertreter/-innen der NÖ Landesverwaltung. Diese werden nach fachlicher Qualifikation und Zuständigkeit hinsichtlich des Abdeckens aller 17 SDG Hauptziele hin ausgewählt und von der jeweiligen betroffenen Abteilungsleitung in den Beirat entsandt.
Der Beirat versteht sich auch als ExpertInnenplattform für ein Integrieren der Agenda2030 und seiner Zielsetzungen in Konzepte und Strategien des Landes wie zB. für Nachhaltige Finanzierungen.
Die Arbeiten des Beirats sind entsprechenden dem Österreichischen SDG Maistreaming Ansatzes partizipativ, fächerübergreifen und erfolgen in „Anwaltschaft“ der SDG und beruhen auf einer vom Beirat entwickelten Analysemethode „N-Check-Strat“. In dieser werden wissenschaftliche und fachliche Erkenntnisse entlang der SDG Nachhaltigkeitsziele der UN strukturiert gesammelt, ausgetauscht, bewertet und auf Machbarkeit hin überprüft.
Der Fokus liegt dabei auf größtmöglicher Ausgewogenheit hinsichtlich der Nachhaltigkeitsziele (SDG), -themen und -wirkungen. Ziel ist es, damit möglichst breit abgesicherte Lösungsansätze und positive Zugänge bereitzustellen, die als Basis für politische Entscheidungen oder für die Erarbeitung programmatischer Ansätze dienen können.
Die Arbeiten des Beirates sind daher…
- partizipativ, fächerübergreifend, fachlich – im Sinne des SDG Maistreaming Ansatzes
- in Anwaltschaft der SDGs – aus dem Blick der SDG Zuständigkeit
- mit Blick auf NH Ausgewogenheit u. Stimmigkeit – zB. in den Themen-/Zielbereichen/Dimensionen/Gesamtausprägung der NH Matrix
- mit Anmerkungen und fachlicher Interpretation – gemessen an der SDG Ausprägung, Umsetzung und Relevanz
- mit ständigem Verbesserungsprozess – zB. an der NH Matrix, an den NH Indikatoren
- in Vertraulichkeit und Verschwiegenheit über Erkenntnisse aus den Abstimmungen (außer sie wurden vom Beirat und der Steuerung für das Berichtswesen und andere Produkte freigegeben.
SDG Fachbeirat
Quelle: © Dr. Kurt Schauer, 2023
SDG In Landesstrategien und -programmen
Die UN Ziele haben in den Sektorprogrammen des Landes Einzug gefunden. Jede Landesstrategie berührt mindestens eines der SDG Ziele. In der Qualität einer umfassenderen Querschnittsbetrachtung heben sich folgende Strategien besonders hervor:
Die Wirtschaftsstrategie Niederösterreich
..ist auf neue, kreative Lösungen und Innovation fokussiert, rückt zudem ökologische und soziale Herausforderungen ins Blickfeld und forciert hochqualitative Produkte und Dienstleistungen. Dementsprechend sind die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen in unterschiedlicher Ausprägung eine wichtige Grundlage für die Wirtschaftsstrategie Niederösterreich.
NÖ Wirtschaftsstrategie, https://www.noe.gv.at/noe/Wirtschaft-Tourismus-Technologie/Wirtschaftsstrategie_Niederoesterreich_neu_2025.html
Quelle: © Land Niederösterreich, WST3, St.Pölten, 2023
Die Tourismusstrategie Niederösterreich 2025
..stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Niederösterreichs als nachhaltiges Qualitäts-Urlaubsland. Im Herbst 2020 wurde die neue Tourismusstrategie 2025 präsentiert, sie gilt für die Jahre 2021–2025 und bildet die Grundlage und den Wegweiser für die Arbeit der nächsten Jahre. Bis 2025 soll Niederösterreich damit vor dem Hintergrund der SDGs als nachhaltiges, authentisches und vor allem attraktives Kurz- und Haupturlaubsland etabliert und der Tourismus als wesentlicher wertschöpfungsgenerierender Wirtschaftssektor gestärkt und ausgebaut werden.
NÖ Tourismusstrategie
Quelle: © Land Niederösterreich, WST3, St.Pölten, 2023
Das NÖ Klima- und Energieprogramm 2030
..Maßnahmenperiode 1: 2021 bis 2025, wurde am 25. Februar 2021 vom NÖ Landtag beschlossen und mit ihm im Rahmen „Vorbild Land“ wesentliche Maßnahmen zur Umsetzung der SDG in Niederösterreich.
https://www.noe.gv.at/noe/Klima/KlimaEnergieprogramm2030.html
NÖ Klima- und Energieprogramm
Quelle: © Land Niederösterreich, RU3, St.Pölten, 2022
Der Umwelt,-Klima- und Energiebericht
Die rechtliche Basis für die Berichtserstellung ist das NÖ Umweltschutzgesetzt – LGBl.8050-8. §3a. 2021 erschien der erste große digitale Umwelt,-Klima und Energiebericht des Landes in seiner neuen Form.
Aufgrund steigender übergeordneter nationaler sowie internationaler Anforderungen – siehe Freiwillige nationale SDG Umsetzungsberichte an die UN, SDG Fortschrittsberichte, SDG Indikatorenberichte der Bundesländer – wurde auch der NÖ Umwelt-, Energie- und Klimabericht schrittweise zu einem Nachhaltigkeitsbericht (SDG Bericht) weiterentwickelt.
Mit 2021 wurde der Bericht inhaltlich so breit, dass er einem SDG Bericht gleicht. So enthält er neben Hintergrundinformationen, Daten, Leuchtturmprojekte, Links und Downloads zu 12 großen Themenbereichen der Landesverwaltung auch Auswertungen nach sämtlichen Bundes –SDG Kernindikatoren der Statistik Austria (Vergleich Ö/NÖ).
Der Niederösterreichische Umwelt-, Klima- und Energiebericht wurde im Rahmen der SDG Dialogkonferenz des Bundeskanzleramtes am 07.10.2022 durch den Bund ausgezeichnet.
Der NÖ Umwelt-, Klima- und Energiebericht
Quelle: © Land Niederösterreich, RU3, St.Pölten, 2022
Bundes Auszeichnung des NÖ UEK Berichts
Quelle: © 20221007_BKMC(c)Martin Krachler_MQ-7907
SDG Monitoring
Nachhaltigkeit Wirkungsanalysen mit dem Tool NCHECK
Der methodische Kernbaustein von N-Check ist eine umfassende, mit dem SDG-Beirat des Landes unter wissenschaftlicher Begleitung (IIÖ, St.Pölten) inhaltlich abgestimmte Nachhaltigkeits-Wirkungsmatrix. Die Wirkungsmatrix bietet einen breiten inhaltlichen Rahmen, der den Ansprüchen der UN-Agenda 2030 entspricht (globaler Rahmen) und darüber hinaus die Gesamtheit aller relevanten Themen und Handlungsfelder der Landesverwaltung in einer einfachen und klaren Struktur beschreibt.
2023
Mit „N-Check-Strat“ gibt es eine Weiterentwicklung der bisherigen Instrumente für Analysen auf Landesebene und auf Vorhabensebene – besonders für Strategien, Programme und Zielsetzungen der öffentlichen Landesverwaltung aber v.a. auch als Basiswerkzeug für Expertisen im SDG Bericht.
2020
..wurden alle Maßnahmen im Klima und Energieprogramm des Landes auf SDG Wirkung hin überprüft.
2019
..wurden mit NCHECK alle öffentlichen Förderprogramme des Landes auf SDG Umsetzung hin überprüft.
SDG Indikatorenberichte
Seit 2021 werden in einem 2 Jahresrhythmus SDG Indikatorenberichte für das Land erstellt und jeweils die aktuellste Version auf der Website https://www.umweltbericht.at/ zum Download zur Verfügung gestellt. Die Zusammenstellung erfolgt durch die Statistik Austria und basiert auf dem Mindestindiaktorenset von Bund und Bundesländern.
SDG Indikatorensammlung
Die SDG Indikatorensammlung der Bundesländer – beschlossen am 18.04.2024 durch die Nachhaltigkeitskoordinatorenkonferenz von Bund und Bundesländer – umfasst sämtliche regionalisierten Bundesindikatoren der Statistik Austria (STAT, Stand 2023) sowie Indikatorenergänzungen durch die Bundesländer und das Institut für industrielle Ökologie IIÖ (Stand 2024). Die Indikatoren sind den SDG Unterzielen zugeordnet.
Die Sammlung stellt das aktuelle gemeinsame Vielfache der SDG relevanten Indikatoren auf Landesebene dar (bei Bedarf erweiterbar). Sie bietet Möglichkeiten für ausreichend breite und detaillierte Analysen auf Bundeslandebene hinsichtlich der Erfüllung der SDG (-Unterziele) – bei einem vertretbaren Erhebungsaufwand.
SDG Gemeinden
Für ein effektives Zusammenwirken der Gebietskörperschaften bei der Umsetzung der Agenda 2030 ist die Einbindung und Mobilisierung der Städte und Gemeinden von zentraler Bedeutung. Die NHK unterstützen dazu verschiedene Aktivitäten, wie z.B. das Lokale Agenda 21- Netzwerk mit derzeit mehr als 500 mitwirkenden Gemeinden und Regionen.
Das Land Niederösterreich hat im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der Nachhaltigkeitskoordination Österreichs mit dem Klimaschutzministerium und den Partnern Österreichischer Gemeindebund und Österreichischer Städtebund zur 3. Agenda 2030-Tagung „Stadt und Land in die Zukunft denken“ am 17. Mai 2022 auf das Gelände der Garten Tulln in Niederösterreich eingeladen.
Weiterführende Links
Kontakt:
Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft RU3, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 16, Telefon 02742/9005-14352, post.ru3@noel.gv.at