Langfristige Klimaentwicklung in Niederösterreich
Niederösterreich ist vom Klimawandel stark betroffen. So verstärkt sich der langfristige Temperaturanstieg um 1980 deutlich und hält seither ungebrochen an.
Langfristige Entwicklung der Jahreswerte von Lufttemperatur in Zwettl vom Beginn instrumenteller Messungen bis 2023
Quelle: Klimarückblick Niederösterreich 2023, CCCA & GeoSphere Austria
Langfristige Entwicklung der Jahreswerte von Lufttemperatur (oben), Niederschlagssumme (unten) in Zwettl vom Beginn instrumenteller Messungen bis 2023. Die Niveaus der Mittelwerte des Bezugszeitraumes 1961–1990 bzw. der letzten 30 Jahre 1993–2022 sind als dunkelgraue bzw. hellgraue Linien eingetragen.
Die langfristige Klimaentwicklung in Niederösterreich über die letzten 141 Jahre wird anhand der homogenisierten Zeitreihen der am längsten betriebenen Klimastation in Zwettl nachvollzogen. Abgesehen von geringfügigen Abweichungen besteht eine hohe Übereinstimmung mit den Flächenmittelwerten, die das Klima nach 1961 in größerer Genauigkeit für ganz Niederösterreich beschreiben.
Der Trend der Lufttemperatur zeigt, dass Ende des 19. Jahrhunderts eine zunächst schwache Erwärmung einsetzte. Der Temperaturanstieg verstärkte sich um 1980 und hält seither ungebrochen an. Bereits etwa 1990 verließ das Temperaturniveau den bis dahin aus Messungen bekannten Bereich. Das Jahr 2023 bestätigt in Zwettl mit einer Abweichung von +2,4 °C, dass die Erwärmung rasant fortschreitet. 2023 war in ganz Niederösterreich das wärmste Jahr der Messgeschichte.
Langfristige Entwicklung der Jahreswerte von Niederschlagssumme in Zwettl vom Beginn instrumenteller Messungen bis 2023
Quelle: Klimarückblick Niederösterreich 2023, CCCA & GeoSphere Austria
Beim Jahresniederschlag sind hingegen in Zwettl in den letzten Jahrzehnten keine langfristigen Änderungen auszumachen. Etwas niederschlagsreichere Bedingungen in den 2000er-Jahren fanden in den 2010er-Jahren keine Fortsetzung. Bei hoher Variabilität von Jahr zu Jahr unterschreitet 2023 den vieljährigen Mittelwert um -5 %. Allerdings gibt die Jahressumme an einer Station keine Auskunft über regionale und jahreszeitliche Unterschiede der Niederschlagsverteilung. So sind kurzfristige Ereignisse nicht erkennbar. Generell zeigt sich aber, dass Extremwetterereignisse grundsätzlich zunehmen.
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