Flächeninanspruchnahme in Österreich und Niederösterreich nach Kategorien – ÖROK 2022
Neben der Bodenverfügbarkeit und den unterschiedlichen Siedlungsstrukturen in städtisch und ländlich geprägten Räumen steht die Flächeninanspruchnahme auch mit der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung in Zusammenhang. In dynamisch wachsenden Stadtregionen und Verdichtungsräumen nimmt die Bevölkerungszahl und somit die Nachfrage nach Wohnraum zu, der Widmungsdruck auf Grund und Boden steigt und steigende Grundstücks- und Immobilienpreise bedingen eine intensive Nutzung der knapp verfügbaren Flächen – die Flächeninanspruchnahme pro Person ist relativ gering.
Österreich
Flächeninanspruchnahme nach Kategorien in Österreich 2022
Quelle: © ÖROK 2022
Die gesamte Flächeninanspruchnahme in Österreich beträgt 5.648 km², wobei knapp ein Drittel auf Verkehrsflächen, knapp zwei Drittel auf Siedlungsflächen und knapp ein Zehntel auf Flächen für Freizeit-, Erholungs- und Ver- und Entsorgungszwecke entfallen. Die Inanspruchnahme durch Siedlungsflächen innerhalb der Baulandwidmung umfasst 2.794 km². Diese wird in vier Kategorien untergliedert, in denen laut Raumordnungsgesetzen der Länder überwiegend bauliche Nutzungsformen möglich sind: Flächen für überwiegend Wohnnutzungen (1.113 km²), überwiegend gemischte bauliche Nutzungen (1.092 km²), Flächen für überwiegend betriebliche Nutzungen (436 km²) sowie Flächen für sonstige bauliche Nutzungen (153 km²).
Etwa ein Fünftel der in Anspruch genommenen Siedlungsflächen befindet sich außerhalb einer Baulandwidmung (659 km²). Hierzu zählen Häuser und Streusiedlungen im Grünland, Bauernhöfe, landwirtschaftliche Gebäude mit Nebenflächen, infrastrukturelle Bauwerke (Kläranlagen, Kraftwerken etc.), sofern diese aufgrund der Datenlage nicht in der Kategorie Ver- und Entsorgungsflächen erfasst sind, sowie direkt angeschlossene Nutzflächen (z.B. Ställe, Garagen und direkt angeschlossene Haus- und Nutzgärten).
Bei Verkehrsflächen (1.720 km²) entfallen mehr als die Hälfte auf Gemeinde- und sonstige Straßen (1.052 km²), ein Viertel auf Landesstraßen (430 km²), geringere Teile auf das übergeordnete Straßennetz mit Autobahnen und Schnellstraßen (110 km²) sowie die Schieneninfrastruktur (128 km²).
Niederösterreich
Flächeninanspruchnahme nach Kategorien in Niederösterreich 2022
Quelle: © ÖROK 2022
Die Abbildung zeigt die anteilsmäßige Verteilung der Flächeninanspruchnahme auf die einzelnen Kategorien. Bei den Siedlungen innerhalb der Baulandwidmung dominiert die gemischte bauliche Nutzung (Wohnen und betriebliche Nutzung) mit einem Anteil von 36,8 % an der gesamten Flächeninanspruchnahme, gefolgt von der betrieblichen Nutzung mit 7,4 % und der sonstigen baulichen Nutzung mit 2,8 %. Bei den Verkehrsflächen nehmen die Gemeinde- und sonstigen Straßen mit 19,7 % den größten Anteil ein, gefolgt von den Landesstraßen B + L mit 9,8 %, den Schienen mit 2,6 % sowie Autobahnen und Schnellstraßen mit 1,9 %.
Diese Kennzahlen verdeutlichen die Herausforderungen einer historisch gewachsenen Siedlungsstruktur vor allem im Hinblick auf das weitverzweigte Gemeindestraßennetz, welches der Erschließung dient. Die hochrangige Verkehrsinfrastruktur spielt – in Bezug auf die Flächeninanspruchnahme – eine eher untergeordnete Rolle. Der Anteil der Verkehrsflächen an der gesamten Flächeninanspruchnahme variiert in Niederösterreich zwischen 23,2 und 44,6 %, den niedrigsten Anteil weist der Bezirk Mödling auf, den höchsten Anteil der Bezirk Horn.
Weiterführende Links
Kontakt:
Österreichische Raumordnungskonferenz
Austrian Conference on Spatial Planning
Fleischmarkt 1, 2. Stock
1010 Wien
Telefon/Fax
Telefon: +43 (1) 535 34 44
Fax: +43 (1) 535 34 44 – 54
E-Mail
oerok@oerok.gv.at