Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Luftreinhaltung
Die Klimaerwärmung mit rund 2 °C seit 1880 liegt in Österreich, bedingt durch die kontinentalen Einflüsse, besonders hoch.
Dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie im globalen Mittel (APCC2014). Die Klimaveränderung und damit einhergehend die Reduktion von Frosttagen, die Zunahme von Hitzeperioden, die regional sehr unterschiedlich ausgeprägten Regenepisoden führen direkt und indirekt zu Schäden an der Umwelt, verändern unser Wirtschaften und sind zunehmend Ursache von gesundheitlichen Problemen. Strategien und Maßnahmen zur „Klimaanpassung“ rücken verstärkt in den Vordergrund.
Niederösterreich hat 2007 als erstes Bundesland den Klimaschutz in seiner Verfassung verankert. Das Land trat bereits im Jahr 1993 dem Klimabündnis bei und positionierte sich mit dem frühen Start des ersten Klimaprogramms (2004) international unter den Vorreitern im Klimaschutz. Das 2013 beschlossene NÖ Klima- und Energieprogramm 2020 konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Erfolge des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung in Niederösterreich der letzten Jahre und der Ausblick und die Prognosen auf die folgenden Jahre können im Statusbericht „NÖ Klima- und Energieprogramm 2020“ eingesehen werden.
Wolle man den Klimaschutz aus dem Blickwinkel der nationalen SDG Indikatoren betrachten, ergäbe sich folgendes Bild (IIÖ, St.Pölten 2021).
nationale SDG Indikatoren - Klima
Quelle: © IIÖ, St.Pölten 2021
Rahmenbedingungen und Einflüsse
NÖ ist mit mehr als einem Fünftel der Gesamtfläche Österreichs ein sehr flächenreiches Bundesland, in dem die Bewohner relativ gleichmäßig über die Landesfläche verstreut wohnen. Dies erschwert die Errichtung von öffentlichen Hauptverkehrslinien und verstärkt den Bedarf der Bevölkerung nach individueller Mobilität. Auch die Siedlungsstruktur ist weitgehend dörflich ausgerichtet und weist eine große Zahl von Einzelgebäuden auf, was auch bei hoher Energieeffizienz zu einem vergleichsweise höheren Energiebedarf führt.
In Niederösterreich entfallen ca. 30 % der gesamten Emissionsbeiträge auf den Verkehr gefolgt von der Energieversorgung (25 %), der Wirtschaft (23 %) und Landwirtschaft (12 %).