Lokales Regenwassermanagement im urbanen Raum
Klimawandelbedingt werden extreme Niederschlagsereignisse häufiger, gleichzeitig verlängern sich die Trockenperioden und die Anzahl der Hitzetage nimmt zu. Wasserwirtschaftlich relevante Folgen: Überflutungen und Hochwasser, überlastete Kanäle, sinkende Grundwasserstände, Trinkwasserknappheit, urbane Hitzeinseln. Lokales Regenwassermanagement versucht auf Gemeindeebene diesen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken.
das Schwammstadt-Prinzip für Bäume
Quelle: © 02.05.2023; Arbeitskreis Schwammstadt
Erforderlich ist ein Paket an Maßnahmen zur naturnahen Bewirtschaftung des Niederschlagswassers. Eine Lösung kann nur ganzheitlich gefunden werden, unter Einbezug von Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Raumordnung usw.
Das Schwammstadt-Prinzip ist z. B. eine Möglichkeit, um den Lebensraum für Pflanzen im urbanen Bereich zu verbessern.
Großkronige Bäume leisten z. B. einen großen Beitrag für bessere Lebensbedingungen im urbanen Bereiche: sie kühlen und filtern die Luft.
Hitzeinseln, zu wenig Wasser und Nährstoffe sowie Platzmangel begrenzen die Lebensdauer der Pflanzen im urbanen Raum. Mit dem Schwammstadt-Prinzip kann das Wasserangebot und Platzbedürfnis für Mensch und Natur geregelt werden. Durch sogenannte Schwammkörper, bestehend aus verschiedenen Bodenschichten, wird mehr Raum für Pflanzenwurzeln zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden die Niederschlagswässer kontrolliert in wasserspeichernden Schichten zusammengeführt und den Pflanzen bereitgestellt. Dieses System ermöglicht mehr Grünraum und damit eine Verbesserung des Mikroklimas (u. a. Reduktion der Temperatur, Versickerung des Niederschlagswassers).
Nibelungenplatz Tulln, gezeichnet
Quelle: © Stadtgemeinde Tulln
Ein Vorreiterprojekt ist der Nibelungenplatz in Tulln (siehe auch “blicke2022”-Magazin).
Der Nibelungenplatz in Tulln wird vom Parkraum zur Grünfläche. Der westliche und nördliche Teil wird entsiegelt und durch Rasen- und Beetflächen mit Sitz- und Freizeitanlagen (Sportgeräte) komplett neugestaltet. Der östliche Teil bleibt Zufahrts- und Parkfläche, wird aber durch erstmalig errichtete Schwammkörper mit schattenspendenden Bäumen und zusätzlicher Bepflanzung inkl. Bewässerung ergänzt. Die versiegelten Flächen werden primär durch architektonisch ansprechende Pflasterungen neugestaltet. Zusätzlich sollen Stromtankstellen für die E-Mobilität, Fahrradboxen und speziell gestaltete Aufenthaltsbereiche (Nebelspiel, etc.) gegen Hitzeinseln angeboten werden.
Der versiegelte Anteil soll von 7.200 auf 1.500 Quadratmeter reduziert werden.
Nibelungenplatz Tulln, Foto
Quelle: ©-Stadtgemeinde-Tulln
Kontakt:
Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Wasser
3109 St.Pölten, Landhausplatz 1, Haus 7a
Fax: 02742 / 9005 – 16770
E-Mail: post.wa4@noel.gv.at