Versiegelung in Österreich und Niederösterreich nach Kategorien und Fläche – ÖROK 2022
Im ÖREK 2030 wird im 10-Punkte-Programm „Flächeninanspruchnahme und Bodenversiegelung reduzieren“ als dringlicher Auftrag zur Umsetzung bis 2030 angeführt. Dem folgend haben sich Bund, Länder, Städte und Gemeinden im Rahmen der Österreichischen Raumordnungskonferenz zum Ziel gesetzt, die Zunahme der Flächeninanspruchnahme und das Ausmaß neu versiegelter Flächen bis 2030 substanziell zu verringern.
Österreich weit und Bundesländervergleich
Versiegelung in Österreich in Kategorien
Quelle: © ÖROK 2022
Versiegelung im Sinne des Monitorings umfasst ausschließlich Flächen, die durchgehend mit einer gänzlich wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt sind (Versiegelungsgrad von 100 %). Da die Versiegelung von Flächen immer mit einer baulichen Änderung einhergeht, bilden versiegelte Flächen eine Teilmenge der Flächeninanspruchnahme.
In Österreich beträgt die gesamte versiegelte Fläche 2.964 km² (Referenzjahr 2022). Das entspricht einem Anteil von 52,5 % an der gesamten Flächeninanspruchnahme.
Dieser Wert ist in der Bundeshauptstadt Wien mit 62,5 % am höchsten, gefolgt von den westlichen Bundesländern Tirol (60,5 %), Vorarlberg (58,5 %) und Salzburg (57,3 %). Im Burgenland (45,8 %), in der Steiermark (46,8 %) und in Kärnten (48,6 %) sind weniger der in Anspruch genommenen Flächen zur Gänze versiegelt. Niederösterreich (52,4 %) bewegt sich dabei etwa im Durchschnitt, Oberösterreich (54,9 %) etwas darüber.
Versiegelung und Flächeninanspruchnahme in km² nach Bundesländern
Quelle: © ÖROK, 2022
Niederösterreich und seine Bezirke
Versiegelung in Niederösterreich in Kategorien (Anteile in %, 2022)
Quelle: © ÖROK, 2022
Von der gesamten in Anspruch genommenen Fläche sind in Niederösterreich durchschnittlich rund 52 % versiegelt, das sind 854 km². Für die Siedlungsflächen innerhalb der Baulandwidmung liegt dieser Wert bei rund 47 %, für jener außerhalb der Widmungen bei rund 42 %. Verkehrsflächen sind zu rund 73 % versiegelt, Freizeit- und Erholungsflächen zu 14 %, Ver- und Entsorgungsflächen zu 11 %.
Bei der Betrachtung der Versiegelung insgesamt zeigt sich, dass diese zu 42,2 % auf die Siedlungsfläche innerhalb und 8,1 % auf die Siedlungsfläche außerhalb der Baulandwidmung entfällt und zu 47,6 % auf die Verkehrsflächen. Freizeit- und Erholungsflächen (1,5 %) bzw. Ver- und Entsorgungsflächen (0,7 %) haben anteilsmäßig eine untergeordnete Bedeutung.
Versieglung und gesamte Flächeninanspruchnahme je Bezirk (m² pro Person, 2022)
Quelle: © ÖROK, 2022
Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass sowohl die Versiegelung als auch die Flächeninanspruchnahme in Städten am geringsten sind. Im Vergleich mit ländlich geprägten Bezirken lässt sich aus den pro Kopf Werten der effiziente Umgang mit den zur Verfügung stehenden Flächen ableiten.
In städtisch geprägten Bezirken sind vielfach über 50 Prozent der in Anspruch genommen Flächen versiegelt, was aus der deutlich kompakteren Bebauung resultiert. Der Umgang mit öffentlichen Grün- und Freiflächen spielt in diesen Bezirken aufgrund des hohen Nutzungsdrucks oftmals eine wichtige Rolle.
Neben der Bodenverfügbarkeit und den unterschiedlichen Siedlungsstrukturen in städtisch und ländlich geprägten Räumen steht die Flächeninanspruchnahme auch mit der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung in Zusammenhang. In dynamisch wachsenden Stadtregionen und Verdichtungsräumen nimmt die Bevölkerungszahl und somit die Nachfrage nach Wohnraum zu, der Widmungsdruck auf Grund und Boden steigt und steigende Grundstücks- und Immobilienpreise bedingen eine intensive Nutzung der knapp verfügbaren Flächen – die Flächeninanspruchnahme pro Person ist relativ gering.
Die kleinräumige ÖROK-Bevölkerungsprognose 2021–2050 geht für Niederösterreich von einer weiteren Bevölkerungszunahme von +8,1 % aus. Im Wiener Umland wird die Bevölkerungszahl stark wachsen, am stärksten in den Bezirken Gänserndorf und Bruck an der Leitha mit über +20 %, gefolgt von den Bezirken Tulln (+17,4 %), Korneuburg (+15,1 %) und Wiener Neustadt (Stadt) mit +14,7 %. Für die Bezirke des Waldviertels – Horn (-8,0 %), Gmünd (-12,5 %), Zwettl (-12,7 %) – werden hingegen Bevölkerungsabnahmen prognostiziert, am stärksten für Waidhofen an der Thaya mit -14 %.
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